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Anna Artaker

WIENER AUTOGRAMME 1305–1380

2020/21

Videoprojektion, Museum am Judenplatz, Jüdisches Museum Wien

Die Kunstinstallation WIENER AUTOGRAMME zeichnet Unterschriften von Personen aus der ersten jüdischen Gemeinde im mittelalterlichen Wien nach. Sie verweist auf den hohen Grad der Alphabetisierung der jüdischen Bevölkerung im Mittelalter.

Während Angehörige der christlichen Mehrheitsgesellschaft kaum lesen oder gar schreiben konnten und Urkunden mit Siegeln bekräftigten, war das unter Jüdinnen und Juden gängige Beglaubigungsmittel bereits die eigenhändige Unterschrift. Da das Vorlesen aus der Tora in der Synagoge zu den religiösen Aufgaben gehört, war es schon im Mittelalter üblich, dass Kinder lesen und schreiben lernten. Deshalb sind uns einige Namen von Bewohnern des mittelalterlichen jüdischen Viertels in ihrer eigenen Handschrift überliefert. Die Installation macht mit diesen in Licht geschriebenen Namen die sieben Jahrhunderte entfernte Vergangenheit momenthaft wieder lebendig.